Märchenhafte Schätze gibt es nicht nur in Büchern. Und manchmal findet man sie fast zufällig und an den unerwartetsten Orten. Die fünf berühmtesten und eindrucksvollsten Schätze werden in diesem Artikel vorgestellt.
Der Schatz der Naryschkins (Russland, 2012)
Die Entdeckung wurde zufällig bei Restaurierungsarbeiten an dem fürstlichen Anwesen gemacht. Einer der Arbeiter, der eine scheinbar feste Wand beschädigt hatte, fand sich in einem geheimen Raum wieder, der mit Säcken und Kisten gefüllt war.
Nachdem Experten die Bestandsaufnahme der Fundstücke durchgeführt haben, ist die Liste mehr als beeindruckend erschienen - die ganzen 2168 Gegenstände. Die Schatzkammer der Naryschkins ist der umfangreichste und wertvollste Fund aller in Russland gefundenen Schätze.
Die Teesets erregten die Aufmerksamkeit der Historiker. Es stellte sich heraus, dass es insgesamt fast fünf Garnituren gab, darunter auch das zeremonielle Teeservice, das von der damals renommierten Firma Sazikov hergestellt wurde. Insgesamt handelt es sich um mehr als zweihundert verschiedene Artikel.
Unter anderem wurden Werke adliger Meister wie Owtschinnikow, Chlebnikow und die Schmuckwerkstatt der Brüder Grachev gefunden. Auch die Werke von Keibel und Fabergé wurden nicht übersehen. Es gab auch Produkte von europäischen Herstellern. Viele Schmuckstücke wurden damals in Schachteln verpackt, die ebenfalls von großem Wert sind.
Wissenschaftler sind zu dem Schluss gekommen, dass die Naryschkins ihren Reichtum zu Beginn der Revolution in Russland "abgesichert" hatten, um die Wertgegenstände der Familie vor Plünderungen zu schützen.
Der Schatz von Staffordshire (England, 2009)
Diesmal war es der 55-jährige Terry Herbert, ein Gelegenheitswanderer mit einem Metalldetektor, der Glück hatte. Sein Fund ist zu einer Sensation geworden. Lokale Medien verglichen es sogar mit der Entdeckung des verlorenen Schatzes von Tutanchamun.
Der Fundort erwies sich als unglaublich reichhaltig. Dort wurden mehrere tausend Silber- und Goldschmuckstücke gefunden. Nach einer Expertenbewertung wurde der Wert des gefundenen Schatzes mit 3.285 Millionen Pfund angegeben.
Der Schatz wurde wahrscheinlich zwischen 650-675 n. Chr. versteckt und enthält Artefakte, die wahrscheinlich im 6. und frühen 7. Jahrhundert hergestellt wurden. Die gefundenen Gegenstände waren einer der wichtigsten Funde in der Geschichte der angelsächsischen Archäologie. Fast alle Artefakte gehören zu militärischen Utensilien und enthalten keine Gegenstände, die für Frauen bestimmt sind. Die Verarbeitung ist von sehr hoher Qualität.
Nach den örtlichen Gesetzen sollte der Gesamtwert des Schatzes zwischen dem Eigentümer des Grundstücks, Fred Johnson, auf dem der Schatz gefunden wurde, und dem glücklichen Finder aufgeteilt werden. Diese Frage führte jedoch zu einem echten Konflikt, da der Finder den Grundbesitzer beschuldigte, das gesamte Geld für sich behalten zu wollen.
Staatliche Münzsammlung einer öffentlichen Bibliothek (Deutschland, 2011)
Dieses Mal war der Ort des Geschehens die öffentliche Bibliothek einer kleinen Stadt in Bayern, Passau. Die Umstände der Entdeckung des Schatzes schienen völlig unglaublich zu sein. Es wurde bei einer normalen Putzaktion zwischen den Büchern gefunden.
Die Frau bemerkte eine unscheinbare Schachtel, und als sie sie öffnete, entdeckte sie einen wahren Schatz. Der Wert der gefundenen Münzsammlung wurde auf mehrere Millionen Euro geschätzt.
Die Bibliothek kam zu dem Schluss, dass die Sammlung von 172 gut erhaltenen Münzen, die meisten davon aus Silber, wahrscheinlich den Bischofsherzögen von Passau gehörte. Es scheint, dass sie um 1803 versteckt wurden, als dieses Kirchenvermögen an den Staat übertragen wurde. Vielleicht wollten die Eigentümer die Immobilie nicht in die Hände von Steuerprüfern geben.
Schätze der Insel Jersey - 700 kg Münzen (UK, 2012)
Der größte Schatz Europas wurde von einem nicht professionellen Schatzsucher auf der Insel Jersey "gehört". Nach dem Zählen und Wiegen der gefundenen Münzen ergab sich ein Gesamtgewicht von 700 kg und die Rekordanzahl von 69.347 Stück.
Experten, die die Münzen untersuchten, datierten den Fund auf die fünfziger Jahre vor Christus. Der Schatz lag seit mehr als zwei Jahrtausenden in der Erde.
Historisch gesehen sollen die Münzen bei den Corioliten (alte keltische Stämme), die in der heutigen Bretagne lebten, in Umlauf gewesen sein. Historikern zufolge ist es wahrscheinlich, dass das Geld von den Kelten kurz vor dem Einmarsch der Legionen von Julius Cäsar versteckt wurde.
Ursprünglich war es unmöglich, die Gesamtzahl der Münzen zu zählen, da sich der Ton und das Metall im Laufe der Jahrhunderte praktisch gegenseitig unterwandert hatten. Der Schatz war ein einziger Barren.
Numismatiker schätzen den Wert einer solchen Münze auf etwa 200 Pfund. Der Wert des Fundes wurde auf 10 Millionen Pfund geschätzt.
Die Schätze des Sri Padmanabhaswam-Tempels (Indien, 2011)
Der größte Schatz der Welt wurde im Sri Padmanabhaswam-Tempel gefunden. Sein Wert wird auf mehr als 22 Milliarden Dollar geschätzt.
Viele Jahrhunderte lang wurden Opfergaben und Gaben in den Tempel gebracht und in Lagerräumen aufbewahrt. Einige von ihnen wurden regelmäßig geöffnet, und die dort gelagerten Gegenstände wurden bei Festen und Zeremonien verwendet. Einige Räume blieben jedoch bis vor kurzem verschlossen.
Vor zehn Jahren wurde der erste dieser Tresore geöffnet, und man fand darin Silber- und Goldmünzen, Edelsteine und Schmuck. Ihr Wert wurde auf viele Milliarden Dollar geschätzt.
Die Frage, wie das Gefundene verteilt werden soll, ist noch offen. Aber auch drei andere Tresore blieben verschlossen. Auch ihr Schicksal ist noch nicht geklärt.